1853-1944
Historische FaktorenDie Gartenlaube ist als das erste große, erfolgreiche deutsche Massenblatt
ein Vorläufer der modernen Illustrierten
1876 erreicht das Familienblatt 5 Millionen Leser
Themen: Anfang der 60er Jahre: Nationalismus und Freiheitskampf, Mitte der 60er Jahre: Kulturkampf, 1870: Anti-Französisch
Der Herausgeber, Ernst Keil (1816-1878) aus Leipzig schreibt teilweise autoritär, aus selbstverstandenem Wissen um den Geschmack seines Publikums, seinen Autoren familiengemäße, moralische, unterhaltsame Inhalte und volkstümliche Formen vor.
Nach der Reichsgründung von 1871 in der Gründerzeit-Phase: Im Zuge der Expansion zur Gewinnung neuer Leserschichten wird Die Gartenlaube zum konservativen Unterhaltungsblatt. "Beiträge dürfen weder eine politische noch eine religiöse Tendenz enthalten." Es darf weder Ehescheidung noch Selbstmord geben. "Die Handlung muß stetig an Spannung zunehmen und in jedem Kapitel muß irgendeine Wendung in der Fabel, ein Ereignis oder desgleichen eintreten. Der Ausgang muß ein glücklicher, einen angenehmen Eindruck hinterlassender sein." (zitiert nach G. Strecker. Frauenträume, Frauentränen. Über den unterhaltenden deutschen Frauenroman. Weilheim 1969, 17)
Autoren der Gartenlaube: 1865 schickt Eugenie John (Eugenie Marlitt) ihre erste Erzählung an Die Gartenlaube. Von 1865 bis Marlitt schreibt 8 Romane und 3 Erzählungen für Die Gartenlaube: Die Goldelse, Das Heideprinzeßchen. Alle Romane werden in die anderen europäischen Sprachen übersetzt. In den USA erscheinen sie sowohl in der deutschen Sprache als auch in englischer Übersetzung. Raubkopien, Dramatisierungen und Nachdrucke erscheinen ohne Marlitts Eiverständnis.
Kritische Stimmen zu E. Marlitt
Novelle
Fortsetzungs-Roman
Literaturhinweis:
Hazel E. Rosenstrauch, "Zum Beispiel Die Gartenlaube," Trivialliteratur, eds. Rucktäschel and Zimmermann (München: Fink, 1976) 169-189.
Back to Syllabus